1984 habe ich in Gießen das Notaufnahmeverfahren für DDR-Übersiedler durchlaufen.
Deswegen möchte ich auf den folgenden Artikel über eine Ausstellung hinweisen:
Das Nadelöhr zur Freiheit
Neue Ausstellung dokumentiert das Leben der DDR-Flüchtlinge im ehemaligen Notaufnahmelager Marienfelde
(Der Tagesspiegel online)
Auch mich als einen bekennenden Atheisten hat der Tod Papst Johannes Paul II. nicht unbewegt gelassen.
Ich kann mich gut erinnern, daß seine Wahl damals in der DDR als Werk der internationalen Reaktion hingestellt wurde. Es waren heiße Zeiten, als es in Polen rumorte und plötzlich die Grenzen zu unserem „Bruderland” für den freien Reiseverkehr dicht gemacht wurden. Es kam etwas in Bewegung. In den Würdigungen aus aller Welt wurde jetzt oft darauf hingewiesen, daß Papst Johannes Paul II. mit zum Niedergang des Eisernen Vorhangs beigetragen hat.
Trotz seiner teilweise sehr kontroversen Äußerungen zu verschiedenen sensiblen Fragen hat er seine gewichtige Stimme immer wieder für die Menschenrechte, die Verständigung zwischen den Menschen und gegen den Krieg erhoben. Und darauf hinzuweisen, welchen Stellenwert die Familie hat, war ein großes Verdienst. Das auszusprechen ist heute oft fast schon verwegen.
Nicht zuletzt war der verstorbene Papst ein volksnaher Mensch. Er hat gesungen und ist Wandern gegangen. Gespräche mit ihm wurden von vielen als ein Gegenüber von Mensch zu Mensch empfunden.
Der Papst ist sterbenskrank. Terri Schiavo ist tot. Harald Juhnke ist tot. Manche Tage haben es wohl an sich.
(SPIEGEL ONLINE)(lycos.de)
Bericht und Würdigung (lycos.de)
Er war ein Botschafter des Berliner Charmes.
... allen Frauen, die das lesen.
Ich bin ja in der DDR aufgewachsen, und da war das politische Pflicht-Veranstaltung. 8. März war Frauentag und Frauentag war 8. März. Das vergißt dann so ein alter Jungpionier nie wieder. Karte für Mutti basteln, Gedicht lernen, Kulturprogramm für die Frauen der Patenbrigade aus der Waffelfabrik. Die revanchierten sich dann mit Zither-Spiel.
Die Betriebe „verwöhnten” ihre Frauen an dem Tag irgendwie. Mit üppigen Feiern. Es gibt auch satirische Darstellungen darüber.
Ob für Feministinnen die DDR das Schlaraffenland war? Zuerst mal gab es keine lila Fraktion drüben. Auch die Frauen-Partei war eine Blockflöte. Sie brauchten die Arbeitskräfte. Um 6:30 brachte mein Vater mich in den Kindergarten. Im Dunkeln habe ich auf dem Tank vom Moped gesessen.
Als ich dann heute vor 21 Jahren in den Westen ausreisen durfte, wurde ich auf ungeahnte Weise mit feministischen Kämpferinnen konfrontiert. Der Frauentag galt im Westen eher als links-politische Kampfveranstaltung, und das sind ja wohl auch seine Wurzeln. Hier hat man es mehr mit dem bürgerlich konzipierten Muttertag (der schon mal in Mütter und Sonstige einteilt), der in der DDR totgeschwiegen wurde.
Von den Feministinnen habe ich gelernt: Sie wollen aus eigener Amazonenhaftigkeit kämpfen, und das lassen sie sich nicht nehmen. Das angemessene männliche Verhalten ihnen gegenüber ist Passivität und Schweigen. Denn jegliches Entgegenkommen von meiner Seite wird als Anbiederung angesehen und zurückgewiesen. Komische Konstellation.
Ich erinnere mich gut an Alice Schwarzer und ihr Publikum, Auditorium Maximum, Freiburg, etwa Ende Februar 1988. Eine respektgebietende Frau.
Aber die Zeiten sind ruhiger geworden. Und biologistisch bestimmte Verhaltensweisen sind sehr zäh, auf beiden Seiten.
Staatsbegräbnis für einen Lebensretter. (Der Tagesspiegel online)
Es wurde zu Bedenken gegeben (das hörte ich heute morgen im Radio):
Dies geschah unter den Augen der Weltöffentlichkeit. Wie verhält sich das amerikanische Militär, wenn es sich unbeobachtet wähnt?Ich selbst meine seit Belgrad: Alles, was sie können, ist draufballern und Bomben schmeißen. Gott segne die besetzten Gebiete.
Ich bitte um Beachtung für
diesen Fernseh-Hinweis von Frau Schlangenbaum. Es geht um Umweltverschmutzung in Sibirien.
Wiederholung am Mittwoch, 9.3. 2005, um 10:15 Uhr
Ich stehe fest zu unserem demokratischen Rechtsstaat, und manchmal kommen Strafurteile zustande, mit denen außer dem Täter niemand zufrieden ist. Weil die Gesetze zu beachten waren. Ich hatte schon Diskussionen über solche Fälle und habe meinen Standpunkt „mechanisch” vertreten.
Aber in so einem Falle fühle ich schon den Wunsch, daß diese Eltern öffentlich hingerichtet werden sollen, langsam und grausam. Daß ihnen dasselbe widerfahren soll. Schlimmeres.
Wie kann man nur. Wie können je im Leben Eltern ihrem Kind so etwas antun. Selbst der Browser sträubt sich, diese Meldung zu öffnen.
Hamburger Abendblatt, 03/03/05
Geheult habe ich heute Morgen. Ich könnte kein Wort rausbringen. Ich könnte mit niemandem darüber sprechen, ohne daß mir die Stimme versagt.
Heute Morgen im Radio gehört: Die Armutsgrenze liegt in Deutschland bei 950 €. Ich gehe in Vollzeit arbeiten, habe aber zum Leben weniger als 950 € übrig. In Arbeit und arm. Seltsam.
Gestern noch ein Geburtstagspäckchen bekommen. Das Wichtigste darin: Ein Buch über die Zerstörung Dresdens. Erschütternde Bilder. Aus eher rechter Perspektive geschrieben. Ich sollte es zusammen mit dem Buch von Max Seydewitz lesen, welches aus linker Perspektive geschrieben wurde.